Hortus silva in occidente
Verfasst: Sa 20. Sep 2025, 10:25
Der Name meines Gartens bezieht sich auf seine Lage in der Region "Westerwald".
Gelegen zwischen Tongruben, Basaltabbau, vor der Türe ein Wasserschutzgebiet mit Sümpfen, Streuobstwiesen und dichten Laubwäldern bildet mein ca.2000qm großes Grundstück ein Spiegel dieser Landschaft.
Unter recht rauen klimatischen Bedingungen (u.a. der besungene kalte Wind), mit steinigen Lehm-Löß-Ton-Boden und hohem Grundwasserspiegel (unter meinem Haus verläuft der Rothbach, der 30m weiter oberirdisch fließt) gärtnere ich naturnah auf einer Streuobstwiese mit altem Obstbaumbestand, der in Kooperation mit dem NABU des Nachbarkreises gepflegt wird.
Die Region mit ihrer Landschaft gibt in meinem Garten den Takt vor und ich versuche, auf diesen zu hören.
Die Pufferzone, die den Verlust von Feuchtigkeit und Boden durch den ständig wehenden Wind begrenzt, wurde vom Vorbesitzer des Gartens angelegt und bestand ursprünglich aus einer Hainbuchen/ Buchenhecke, die von mir durch weitere heimische Sträucher, wie Eibe, Ilex, Rote Heckenkirsche, Schwarzer Holunder, Roter Hartriegel, Pfafffenhütchen, Liguster und Hopfen ergänzt wurde.
Die Hotspotzone besteht aus zwei großen, vollsonnigen Magerbeeten, die außerhalb des Nährstoffeintrags durch Früchte oder Blätter liegen und von den großen Bäumen nicht beschattet werden. Bepflanzt sind diese mit heimischen Wildstauden, wie Wilde Möhre, Echte Betonie, Hasenklee, Huflattich, Rotes Seifenkraut, Raue Nelke, Heide-Nelke, Färberkamille, Natternkopf, Wirbeldost, Gewöhnliche Grasnelke, Felsesteinkraut, Edel-Gamander, Kleinblütige Bergminze, Echtes Federgras, Stängellose Kratzdistel, Gelbes Sonnenröschen, Aufrechter Ziest und Golddistel.
Weitere Beete mit heimischen Wildstauden sind, angepasst an die Boden,- und Lichtverhältnisse, auf dem Grundstück so verteilt, dass sie die Streuobstwiese einrahmen.
In diesen Beeten wachsen u.a. Gelbe Skabiose, Weiße Lichtnelke, Gewöhnlichee Andorn, Moschus-Malve, Jakobsleiter, Steinquendel, Breitblättriger Thymian, Gelber Steinklee, Echtes Labkraut, Rote Lichtnelke, Echte Goldrute, Ochsenauge, verschiedene heimische Platterbsen und Esparsetten uva.
Die Streuobstwiese bildet das "Herzstück" des Gartens und wird 2x jährlich mit der Sense gemäht und/oder im diagonalen Schema oder Mosaik gerupft.
Sie verläuft leicht abschüssig und wird Richtung des Rothbachs immer feuchter und sumpfiger.
Durch das Mähmanagement ist eine artenreiche Blühwiese entstanden mit: Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Witwenblume, Sumpf-Hornklee, verschiedene Wicken, Ferkelkraut, Wiesen-Storchschnabel, Hahnenfuß, Gamander-Ehrenpreis, Großer und Kleiner Wiesenknopf, verschiedene Disteln, Margeriten, Wiesen-Labkraut, Wasserdost und Blutweiderich ect.
Das Mahdgut der Wiese wird abgetragen und entweder als Bruthaufen für Blindschleichen angeboten, kompostiert und für Insekten zur Verfügung gestellt oder für die Ertragszone genutzt.
Diese besteht nicht nur aus neun Obstbäumen (5x Apfel, 1x Apfelquitte, 2x Sauerkirsche, 1x Pflaume), sondern auch aus wilden Himbeeren und Brombeeren.
Zur Ertragszone zählen acht Hochbeete, da die Aufbereitung des hier vorhandenen Bodens hin zu Nutzbeeten extrem aufwendig und langwierig wäre.
Über die Jahre habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass z.B. frühe Salate "für die Schnecke" sind, die sich hier aufgrund des oft sehr feuchten Frühjahrs, trotz genug anderweitige Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Grundstück, gut am Gemüse bedienen.
Da der Einsatz von Giften ein absolutes NoGo ist, wird auf Salate verzichtet.
Kohlarten rund ums Jahr, Mangold und Hülsenfrüchte gedeihen sehr gut.
Meine Leidenschaft gilt den Tomaten, die jedes Jahr mit rund 40 Pflanzen in verschiedenen Sorten, gepflanzt in Filz-Pflanzsäcken, vertreten sind.
Ebenfalls sind diverse Teekräuter, wie verschiedene Minzen und Verbena vorhanden, die vom feuchten Wetter profitieren.
Schafgarbe, Löwenzahn, Echtes Eisenkraut, Beifuß, Spitzwegerich ect. werden ebenfalls zu Tee oder Sirup verarbeitet.
Innerhalb der Ertragszone wird der Anbau des Gemüses mit heimischen, v.a. im Bestand gefährdeten, Ackerwildkräutern kombiniert. Acker-Ringelblume, Acker-Schwarzkümmel, Rotes Adonisröschen, Rundblättriges Hasenohr ect. leben in fruchtbarer und schützender Symbiose mit Gemüse.
Der Ertrag verteilt sich ferner auf dem ganzen Grundstück, ganz nach Bedürfnis von Boden und Licht.
Weintrauben und Walderbeeren, Himbeeren und Brombeeren, Holunderblüten und Obst werden verwertet und eingekocht.
Kein organisches Material verlässt den Garten.
Ein großer Kompost, mehrere Laubhaufen, Totholz an verschiedenen Stellen und in verschiedenen, Darbietungsformen nähren nicht nur die Ertragszone, sondern bieten auch Lebensraum für Insekten und Kleinsäuger.
Weitere Lebensräume stellen eine große Trockenmauer, Lesesteinhaufen, ein Teich und ein Pfützenprojekt im feuchten Abschnitt der Streuobstwiese dar. In den Beeten sind Totholzelemente und weitere Natursteine der Region verbaut.
Die Wiese ist stellenweise geöffnet und gibt den Lehm-Löß-Boden frei.
Im hinteren Teil des Grundstücks befindet sich ein "kleines Wäldchen" mit zwei Sal-Weiden, dreimal Spitzahorn, einer Buche und einer Eiche.
Das Grundstück beherbergt rund 150 verschiedene heimische, regional vorkommende Wildstauden und lediglich als Neophyten eine 120jährige Ross-Kastanie (genutzt als Waschmittel), einen Great Laurel, eine große Hortensie und zwei Bauern-Jasmin.
Die tierischen Bewohner des Westerwalds lehrten mich, dass Gartendeko, wie z.B. Schwimmkugeln in einer Schüssel, ziemlich überflüssig sind.
Es sei denn, man möchte damit zur Belustigung von Füchsen beitragen.
Da der Garten an einer Stelle Richtung Wald und Wasserschutzgebiet komplett offen zugänglich ist oder sich bewusst unten Lücken in der Hecke befinden, tummeln sich Füchse, Rehe, Igel, Erdkröten, Blindschleichen und Zauneidechsen auf dem Grundstück.
Gelegen zwischen Tongruben, Basaltabbau, vor der Türe ein Wasserschutzgebiet mit Sümpfen, Streuobstwiesen und dichten Laubwäldern bildet mein ca.2000qm großes Grundstück ein Spiegel dieser Landschaft.
Unter recht rauen klimatischen Bedingungen (u.a. der besungene kalte Wind), mit steinigen Lehm-Löß-Ton-Boden und hohem Grundwasserspiegel (unter meinem Haus verläuft der Rothbach, der 30m weiter oberirdisch fließt) gärtnere ich naturnah auf einer Streuobstwiese mit altem Obstbaumbestand, der in Kooperation mit dem NABU des Nachbarkreises gepflegt wird.
Die Region mit ihrer Landschaft gibt in meinem Garten den Takt vor und ich versuche, auf diesen zu hören.
Die Pufferzone, die den Verlust von Feuchtigkeit und Boden durch den ständig wehenden Wind begrenzt, wurde vom Vorbesitzer des Gartens angelegt und bestand ursprünglich aus einer Hainbuchen/ Buchenhecke, die von mir durch weitere heimische Sträucher, wie Eibe, Ilex, Rote Heckenkirsche, Schwarzer Holunder, Roter Hartriegel, Pfafffenhütchen, Liguster und Hopfen ergänzt wurde.
Die Hotspotzone besteht aus zwei großen, vollsonnigen Magerbeeten, die außerhalb des Nährstoffeintrags durch Früchte oder Blätter liegen und von den großen Bäumen nicht beschattet werden. Bepflanzt sind diese mit heimischen Wildstauden, wie Wilde Möhre, Echte Betonie, Hasenklee, Huflattich, Rotes Seifenkraut, Raue Nelke, Heide-Nelke, Färberkamille, Natternkopf, Wirbeldost, Gewöhnliche Grasnelke, Felsesteinkraut, Edel-Gamander, Kleinblütige Bergminze, Echtes Federgras, Stängellose Kratzdistel, Gelbes Sonnenröschen, Aufrechter Ziest und Golddistel.
Weitere Beete mit heimischen Wildstauden sind, angepasst an die Boden,- und Lichtverhältnisse, auf dem Grundstück so verteilt, dass sie die Streuobstwiese einrahmen.
In diesen Beeten wachsen u.a. Gelbe Skabiose, Weiße Lichtnelke, Gewöhnlichee Andorn, Moschus-Malve, Jakobsleiter, Steinquendel, Breitblättriger Thymian, Gelber Steinklee, Echtes Labkraut, Rote Lichtnelke, Echte Goldrute, Ochsenauge, verschiedene heimische Platterbsen und Esparsetten uva.
Die Streuobstwiese bildet das "Herzstück" des Gartens und wird 2x jährlich mit der Sense gemäht und/oder im diagonalen Schema oder Mosaik gerupft.
Sie verläuft leicht abschüssig und wird Richtung des Rothbachs immer feuchter und sumpfiger.
Durch das Mähmanagement ist eine artenreiche Blühwiese entstanden mit: Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Witwenblume, Sumpf-Hornklee, verschiedene Wicken, Ferkelkraut, Wiesen-Storchschnabel, Hahnenfuß, Gamander-Ehrenpreis, Großer und Kleiner Wiesenknopf, verschiedene Disteln, Margeriten, Wiesen-Labkraut, Wasserdost und Blutweiderich ect.
Das Mahdgut der Wiese wird abgetragen und entweder als Bruthaufen für Blindschleichen angeboten, kompostiert und für Insekten zur Verfügung gestellt oder für die Ertragszone genutzt.
Diese besteht nicht nur aus neun Obstbäumen (5x Apfel, 1x Apfelquitte, 2x Sauerkirsche, 1x Pflaume), sondern auch aus wilden Himbeeren und Brombeeren.
Zur Ertragszone zählen acht Hochbeete, da die Aufbereitung des hier vorhandenen Bodens hin zu Nutzbeeten extrem aufwendig und langwierig wäre.
Über die Jahre habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass z.B. frühe Salate "für die Schnecke" sind, die sich hier aufgrund des oft sehr feuchten Frühjahrs, trotz genug anderweitige Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Grundstück, gut am Gemüse bedienen.
Da der Einsatz von Giften ein absolutes NoGo ist, wird auf Salate verzichtet.
Kohlarten rund ums Jahr, Mangold und Hülsenfrüchte gedeihen sehr gut.
Meine Leidenschaft gilt den Tomaten, die jedes Jahr mit rund 40 Pflanzen in verschiedenen Sorten, gepflanzt in Filz-Pflanzsäcken, vertreten sind.
Ebenfalls sind diverse Teekräuter, wie verschiedene Minzen und Verbena vorhanden, die vom feuchten Wetter profitieren.
Schafgarbe, Löwenzahn, Echtes Eisenkraut, Beifuß, Spitzwegerich ect. werden ebenfalls zu Tee oder Sirup verarbeitet.
Innerhalb der Ertragszone wird der Anbau des Gemüses mit heimischen, v.a. im Bestand gefährdeten, Ackerwildkräutern kombiniert. Acker-Ringelblume, Acker-Schwarzkümmel, Rotes Adonisröschen, Rundblättriges Hasenohr ect. leben in fruchtbarer und schützender Symbiose mit Gemüse.
Der Ertrag verteilt sich ferner auf dem ganzen Grundstück, ganz nach Bedürfnis von Boden und Licht.
Weintrauben und Walderbeeren, Himbeeren und Brombeeren, Holunderblüten und Obst werden verwertet und eingekocht.
Kein organisches Material verlässt den Garten.
Ein großer Kompost, mehrere Laubhaufen, Totholz an verschiedenen Stellen und in verschiedenen, Darbietungsformen nähren nicht nur die Ertragszone, sondern bieten auch Lebensraum für Insekten und Kleinsäuger.
Weitere Lebensräume stellen eine große Trockenmauer, Lesesteinhaufen, ein Teich und ein Pfützenprojekt im feuchten Abschnitt der Streuobstwiese dar. In den Beeten sind Totholzelemente und weitere Natursteine der Region verbaut.
Die Wiese ist stellenweise geöffnet und gibt den Lehm-Löß-Boden frei.
Im hinteren Teil des Grundstücks befindet sich ein "kleines Wäldchen" mit zwei Sal-Weiden, dreimal Spitzahorn, einer Buche und einer Eiche.
Das Grundstück beherbergt rund 150 verschiedene heimische, regional vorkommende Wildstauden und lediglich als Neophyten eine 120jährige Ross-Kastanie (genutzt als Waschmittel), einen Great Laurel, eine große Hortensie und zwei Bauern-Jasmin.
Die tierischen Bewohner des Westerwalds lehrten mich, dass Gartendeko, wie z.B. Schwimmkugeln in einer Schüssel, ziemlich überflüssig sind.
Es sei denn, man möchte damit zur Belustigung von Füchsen beitragen.
Da der Garten an einer Stelle Richtung Wald und Wasserschutzgebiet komplett offen zugänglich ist oder sich bewusst unten Lücken in der Hecke befinden, tummeln sich Füchse, Rehe, Igel, Erdkröten, Blindschleichen und Zauneidechsen auf dem Grundstück.