Hortus roboris animi et pax

Marissa
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Marissa »

"Ich freue mich, dass ich dieses Jahr mit viel Wintergemüse in die kalten Monate gehen kann, es werden viele gesunde Kohlgerichte auf dem Speiseplan stehen... :D"

Verrätst du mir bitte, wann du deine Kohlpflanzen vorgezogen hast? Und sind diese mehrjährig? Ich bin Kohlanfänger ... meine haben immer noch nur 4 Blätter und sind etwa 20 cm hoch.
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Simbienchen
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Hallo @Marissa , :hallo

ich habe die verschiedenen Kohlarten im Kaltanbau ( auf dem Balkon ) im Februar schon ausgesät, guck mal hier rein:
viewtopic.php?p=13351#p13351
In die Beete habe ich sie dann Anfang Mai gesetzt...

Unter anderem habe ich auch zum ersten Mal Dauerwirsing dabei, der mehrjährig ist. Es gibt auch Dauerkohl, die anderen Kohlarten sind einjährig. Butterkohl ( samenfest) ist toll, der liefert dauernd neue Blätter, sehr zart und blüht toll im nächsten Jahr. Bei mir sind aber auch nicht alle Kohlarten etwas geworden, der Brokkoli hat es gar nicht geschafft.

Wann hast du deine gesät oder gepflanzt? Hast du sie gut gemulcht? Das sind Starkzehrer und die mögen auch gerne noch eine kleine Zugabe an Kompost...
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Marissa
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Marissa »

Ich habe meine Kohle erst im Mai oder Juni gesät, so wie es auf der Anleitung stand. Die Sorten habe ich schon wieder vergessen ... aber bestimmt - ich kenne meine Faulheit und meinen Pragmatismus - habe ich mehrjährige Sorten gewählt.
Okay, dann kann ich wohl noch nicht viel erwarten und muss mich in Geduld üben. Ich werde ihnen ein besseres Plätzchen suchen und fett mulchen. Vielen Dank für deine Antwort! Nächstes Jahr werde ich versuchsweise mal früher als angegeben starten. Wenn es mehrjährige Pflanzen sind, sollte das doch eigentlich egal sein.
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Simbienchen
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Amarille hat geschrieben: Sa 8. Nov 2025, 20:21 Wenn ich im Herbst ein Hochbeet neu aufsetze, dann pack ich auf den Holzteil umgedrehte Rasensoden und darauf eine Handhoch Pferdemist, darauf dann Laub etc. (wie von dir beschrieben). Das Beet bekommt dann noch eine Haube mit Vlies. Dadurch ist das ganze ein Warmbeet. Darin hab ich dann schon sehr früh Wintersalate, Petersilie und Schnittlauch.
Mein Dachpfannen - Hochbeet hatte ich damals auch mit Rasensoden befüllt, dadurch ist es auch ruckizucki gefüllt gewesen. Ich hatte mir in der Vergangenheit auch schon mal von den Nachbarn Pferdemist geholt gehabt oder meinen Hühnermist eingesetzt, habe aber jetzt bewusst darauf verzichtet. Ich möchte jetzt eine ganz andere Zusammensetzung der Hochbeet- Füllung aus überwiegend pflanzlichem Material und überwiegend gut abgelagerten Kompost. Ich möchte das ausprobieren, weil ich jetzt schon öfters gelesen habe, dass tierische Dünger den Pflanzen zwar viel Stickstoff bieten, sie dann aber nicht mehr über ihre Wurzeln in Verbindung mit den Bodenlebewesen treten ( weil der Stickstoff über Tiermist leichter verfügbar ist). Ich möchte aber auf Dauer, dass meine Gemüsepflanzen eine Symbiose mit dem Bodenbiom eingehen, weil sie dadurch besser mit Nährstoffen versorgt werden, auf Klima- und Wetterextreme reagieren können und besser gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge geschützt sind.
Mein Ziel ist es gerade, ein nur auf pflanzlichem Kompost basiertes Substrat für die Mikroorganismen in den Hochbeeten zu erreichen, was mit der Zeit ein richtig schöner feiner Humus wird. Das wird seine Zeit brauchen, aber ich glaube das wird. Wenn das Material weiter abgesackt ist, werde ich mein altes (welches mittlerweile auseinanderfällt) Holz-Hochbeet abbauen und den schönen Humus daraus noch rüberbringen.

Durch den Rotteprozess kann ich die zwei Hochbeete auch schon als Warmbeete nutzen, darum habe ich zwei Petersilien mit hineingesetzt. Die wären mir jetzt wahrscheinlich ebenerdig schon abgefroren. Morgens in der Früh kann man richtig sehen, wie es über den Hochbeeten " dampft" ...da arbeitet es schon richtig drin... :)
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Ann1981
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Ann1981 »

Ich beschäftigte mich ein wenig mit dem veganen biozyklischen Dauerhumus, der deinem Versuch sehr ähnlich klingt. Bisher habe ich nur Informationen, wie man ihn anlegt, und wie er sich entwickelt. Warum er so gut ist, konnte/ hat noch keiner gesagt. Wo hast du dein Wissen diesbezüglich her?

Seit fast zwei Jahren steht auch ein Plastikkomposter bei uns im Garten. Ich bin erstaunt, wie viel Pflege, v.a. in Form von Wasser, er braucht.
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Simbienchen
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Wo hast du dein Wissen diesbezüglich her?
@Ann1981 Ich habe in den letzten Wochen so viel quergelesen und YouTube Video's gesehen, ich weiß gerade nicht mehr genau wo...ich glaube, ich habe im Zusammenhang mit leichtlösbaren Mineraldünger schon bei Alfred Grand gelesen, dass die Pflanzen dann die Zusammenarbeit mit den Bodenlebewesen reduzieren. Pferdemist sollte - wenn er in Gemüsebeeten eingesetzt wird - zuerst lange ver- oder vorkompostiert werden.

Das A und O ist das Bodenleben zu füttern und zu pflegen, welches alle Nährstoffe für die Pflanzen nutzbar macht und zur Verfügung stellt. Anders herum füttern unsere Pflanzen auch über ihre Wurzeln die Bodenlebewesen. Eine Win- Win - Situation. Sind aber im Boden ausreichend verfügbare Nährstoffe durch wasserlösliche Dünger ( was bei Pferdemist der Fall bei Regen ist), gehen die Pflanzen keine Symbiose mit den Bodenlebewesen ein, keine Kommunikation und keine gegenseitige Versorgung, was auch dazu führt, dass unsere Bodenlebewesen verhungern und der Boden verkümmert.

Wo informierst du dich dazu?

Meine Beobachtungen mit den Schnellkompostern ( Plastik) ist eine andere wie deine, ich muss eher aufpassen, dass es nicht zu feucht darin ist. Sie halten die aufsteigende Feuchtigkeit besser, es verdunstet weniger und ich muss nicht so viel zugießen wie bei den Komposthaufen oder offenen Kompoststellen. Der Kompost wird auch schneller fertig. Liegt vielleicht auch daran, dass darin teils aerobe/ anaerobe Abläufe gleichzeitig ablaufen können.
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Ann1981 »

Jetzt klingelt es (wieder): Der Weg des geringsten Widerstandes bei starker Stickstoffdüngung.
Ich habe mein Wissen (Kennen) hauptsächlich aus dem Waldgeister-Podcast und einem Video der Rebschule Schreiber. Letzteres ist eine Erklärung der Pflanzenernährung und etwas älter. Offensichtlich habe ich mein Wissen (im Sinne von Können) noch nicht verknüpft. Das ist wie beim Essen: Viel Sammeln macht nicht satt; mann muss es auch zubereiten.
Das namedropping (Alfred Grand) fand ich schon mal hilfreich.

Dann bin ich mit meinem pflegeleichten Plastikkomposter vielleicht nur deshalb unzufrieden, weil ich die Alternative des offenen Kompost nicht praktisch kenne. Letzten Herbst wendete ich ihn. So konnte ich dieses Frühjahr einmal Substrat ernten, dass nach Kompost aussah, was die 1 1/4 Jahre zuvor nicht der Fall war. Dieses Jahr fütterte ich ihn konsequent mit Bokashiflüssigkeit, Jauche und den Pflanzenresten der Jauche.
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Guten Morgen @Ann1981
Ich habe heute morgen mal nach dem Begriff "veganen biozyklischen Dauerhumus" gegoogelt und bin auf eine Seite und einige YouTube Videos gestoßen, die werde ich mir mal später ansehen. Vielen Dank für deinen Hinweis, scheint sehr interessant zu sein. Kannte ich noch nicht!
Es gibt sogar einen Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e. V....

Ja, manchmal fügt sich erst langsam alles im Kopf zusammen, bis irgendwann ein Aha- Erlebnis und Erkenntnis daraus entsteht, ist bei mir auch so...wir lernen alle noch.

Das Buch von Heistinger und Grand hatte ich auch hier erwähnt
viewtopic.php?p=18393#p18393
Vielleicht verlegen wir unseren weiteren Kompostaustausch auch in diesen Faden, ist toll, wenn jeder seine Erkenntnisse, Wissensfunde und Erfahrungen zu diesem tollen Thema mitteilt.
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Es war heute so schön mild und sonnig bei uns, dass ich die Gelegenheit genutzt habe, den Nashi- Birnenbaum meiner Tochter in die Erde zu bringen. Sie liebt Nashi-Birnen und gönnt sich ab und zu eine, darum haben wir ihr das
Nashi Nijiseiki Halbstamm -Bäumchen zum Geburtstag geschenkt gehabt. Ich habe die Baumscheibe gleich mit einem Gießrand aus alten Dachpfannen angelegt. Das hat sich bei einem anderen Apfelbaum schon sehr als Wurzelsperre gegen Gras bewährt, lässt sich leichter mulchen und gießen.
Morgen muss ich das Bäumchen noch zwischen den Pflöcken anbinden und den Verbissdraht zuschneiden.
Ich möchte auch noch ein paar Meerrettichableger, Bärlauch und Walderdbeeren drunter pflanzen, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich dafür nicht lieber noch ein Jahr abwarte bis der Baum gut eingewurzelt ist. Ja, ich denke ich warte damit noch bis zum nächsten Herbst!

Jetzt habe ich gerade mal bei Naturadb geguckt, wie ökologisch Nashi-Birnen denn überhaupt so sind, weil sie ja nicht heimisch sind. War doch sehr überrascht...ernährt 31 Wildbienen -, 23 Raupen- und eine Käferart. Prima!

Bild

An anderen Stellen habe ich noch ein paar vorgezogene Wild-Pflänzchen wie blauen Lein, Wiesen- Salbei und Perrückenflockenblume gepflanzt.

Mir selbst habe ich zu Weihnachten die dornenlose Himbeere `Twotimer Allyouneed´ gegönnt. Die möchte ich auch morgen einpflanzen, weiß aber noch nicht genau wo... :?

Ich hatte beides beim Artländer Pflanzenhof bestellt gehabt und binnen zwei Tagen waren die Pflanzen bei mir. Gut verpackt in Stroh inklusive Pflanzanleitung. Ich bin sehr zufrieden!
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Ann1981
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Ann1981 »

Die Walderdbeeren und den Bärlauch kannst du sicher jetzt schon setzen. Sie haben kein tiefes Wurzelsystem. Falls du die Meerrettichwurzel später ernten möchtest, fände ich eine Pflanzung innerhalb des Gießringes zu nah am Wurzelbereich. Empfohlen wird, glaube ich, der Meerrettich bei größeren Bäumen im Bereich der Tropfzohne.

Wirft das Bäumchen später Schatten auf die Totholzhaufen? Das wäre wieder spannend hinsichtlich der Veränderung und Vielfalt von Lebensräumen. Hübsch sieht den Werk schon einmal aus. Dass die nicht-heimische Birne auch Raupenfutter bietet, finde ich auch (positiv) überraschend.
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