Insektenportrait (11): Großer Johanniskraut-Spanner

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Ann1981
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Insektenportrait (11): Großer Johanniskraut-Spanner

Beitrag von Ann1981 »

(Aplocera plagiata)

Bild

Flügelspannweite: 27-40mm > eher größere Art
Verbreitungsgebiet: Europa bis in den Süden Russlands, auch in Nordamerika
Lebensraum: warme Hänge, grasige Böschunge, trockene Waldränder, Schonungen, magere Wiesen und Bergheiden
Lebensweise: nachtaktiv
Nektarpflanzen: z.B. Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaureae), Besenheide (Calluna vulgaris), Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare), Flockenblumen (Centaurea spec.), Kratzdisteln (Cirsium spec.).
Raupenfutterpflanze: Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), "Die Weibchen legen die Eier in Reihen von drei bis acht Stück auf der Blattunterseite unterhalb der Blütenkrone ab. Die halb erwachsenen Raupen werden meist an den Früchten angetroffen, während die erwachsenen Raupen zusammengerollt an der Erde liegen."

"Flug- und Raupenzeiten
Der Große Johanniskraut-Spanner bildet zwei Generationen im Jahr, die von Mitte Mai bis Mitte Juli und von Ende Juli bis Anfang Oktober fliegen. Die Raupen der ersten Generation können im September und nach der Überwinterung im darauffolgenden Jahr im April beobachtet werden. Die Raupen der zweiten Generation treten von Juli bis August in Erscheinung.[1] Im Norden seines Verbreitungsgebietes entsteht nur eine Generation."

Laut "Rote Liste Zentrum" im Bestand ungefährdet.

Quelle: Wikipedia, 08.09.2025, 9:30Uhr
da er keinen Eintrag im Kosmos Schmetterlingsführer hat.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Ann1981
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Re: Insektenportrait (12): Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Beitrag von Ann1981 »

(Maculinea nausithous)

Flügelspannweite: 28-33mm
Verbreitungsgebiet: In Europa kommt die Art v. a. in Mittel- und Osteuropa vor. Die deutschen Vorkommen befinden sich überwiegend in der Südhälfte (Alpenvorlang) und stellen ein Schwerpunktvorkommen innerhalb Europas dar. In den meisten Gegenden selten geworden.

Männchen: dunkelblaue Flügeloberseite mit breiten, schwarzem Rand und schwarzen Flecken im Vorderflügel
Weibchen: einfarbig dunkelbraun; Unterseite braun mit hell umrandeten, schwarzen Punkten

Lebensraum: frische bis (wechsel-) feuchte, meist etwas verbrachte Bereiche von Goldhafer- und Glatthaferwiesen sowie Feucht- und Streuwiesen und Hochstaudensäume entlang von Fließgewässern, Grabenränder, feuchte Altgrasinseln, wenig genutzte Weiden und junge Wiesenbrachen. Entscheidend ist das Vorkommen des Großen Wiesenknopfs und ein Mahdrhythmus, der die Raupenentwicklung in den Blütenköpfen ermöglicht sowie eine ausreichende Dichte der Wirtsameise, die v.a. in jüngeren Brachen erzielt wird. Daher sind häufig die jungen Brachen von Bedeutung, wo noch Großer Wiesenknopf vorkommt und der Lebensraum für die Wirtsameise günstig ist.
Häufig sind die Lebensräume in kleinen Fluss- oder Bachtälern zu finden, jedoch meist außerhalb der Überschwemmungsbereiche. In Südbayern findet sich die Art dagegen eher in Quellgebieten und Mooren.

Lebensweise: tagaktiv, standorttreu
Nektarpflanzen: Großer Wiesenknopf, dessen Blüten als Nahrungsquelle, Schlaf- und Ruheplatz sowie zur Balz, Paarung und Eiablage dienen.
Neben dem Großen Wiesenknopf ist Maculinea nausithous aber auch auf die Rote Knotenameise (Myrmica rubra) angewiesen. Diese Ameisenart ist sehr weit verbreitet, tritt jedoch in den Lebensräumen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings häufig in Brachen in ausreichender Dichte auf. Viele Menschen haben auch schon Bekanntschaft mit ihr im eigenen Garten gemacht, ohne sie zu erkennen.
Die jungen Raupen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings ernähren sich von den Blüten des Großen Wiesenknopfs, die älteren Raupen lassen sich von der Pflanze fallen, um sich von der Roten Knotenameise in ihr Nest tragen zu lassen. Dort überwintern sie und ernähren sich bis zu ihrer Verwandlung zum Schmetterling im nächsten Sommer von Ameisenbrut.

Raupenfutterpflanze: Großer Wiesenknopf

Status:
Geschützt nach Anhang II FFH-Richtlinie und Anhang IV FFH-Richtlinie

Status Rote Liste Deutschland (Reinhardt & Bolz 2011): V (Vorwarnliste)
Status Rote Liste Europa (Reinhardt & Bolz 2011): NT (Vorwarnliste)

„Beschreibung des Lebenszyklus im Zusammenhang mit Landnutzungsaktivitäten
Die Falter des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings schlüpfen Ende Juni bis Anfang August mit einem Schwerpunkt in der zweiten und dritten Julidekade. Massive regionale Abweichungen von diesen Zeiten finden sich z.B. im Alpenvorland. Da die einzelnen Falter im Durchschnitt nur etwa 7-10 Tage leben, beginnen Begattung und Eiablage oft bereits einige Stunden nach dem Schlüpfen. Die Weibchen nutzen zur Eiablage die Blütenknospen des Großen Wiesenknopfes (Sanguisorba officinalis). Die Eier werden tief zwischen den einzelnen Knospen des Blütenkopfes versteckt und sind von außen nicht sichtbar. Die jungen Raupen schlüpfen nach etwa acht Tagen, bohren sich in die Blüten des Großen Wiesenknopfes und ernähren sich zuerst von den Blüten und später von den sich entwickelnden Früchten. Ihren Fraßgang spinnt die Raupe mit Seide aus, um den Blütenkopf zusammen zu halten. Gegen Ende August/Anfang September, nach der dritten Häutung, lässt sich die Raupe auf den Boden fallen und von der Roten Knotenameise (Myrmica rubra) in deren Nest eintragen. Der Zeitraum von Eiablage bis zum Verlassen des Blütenkopfes beträgt nach Untersuchungen von Völkl et al. (2008) etwa 18-26 Tage. Erst danach sollte eine Mahd stattfinden. Die Raupe überwintert im Ameisenbau und ernährt sich während der nächsten Monate von der Ameisenbrut. Sie frisst in dieser Zeit rund 600 Ameisenlarven und verlässt das Nest erst nach ihrer Verwandlung als fertiger Falter im nächsten Sommer.”
Der Große Wiesenknopf verträgt bis zu dreimalige Mahd recht gut und erreicht in gemähten Wiesen hohe Dichten, allerdings ist für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling jede Mahd während der Entwicklung im Blütenkopf schädlich. Da die zeitliche Entwicklung in den verschiedenen Regionen Deutschlands stark variiert, zum Teil sogar in großer räumlicher Nähe, ist auch der Zeitpunkt für eine die Raupe gefährdende Mahd sehr variabel. Einen wichtigen Hinweis auf günstige Mahdtermine kann oft die traditionelle Form der Bewirtschaftung liefern. Je nach Rahmenbedingungen können ein- bis zweischürige Futterwiesen, Streuwiesen oder sehr verbreitet jüngere Brachen wertvolle Lebensräume darstellen. Gerade auf den häufig genutzten jüngeren Brachen muss der Große Wiesenknopf durch eine gelegentliche Mahdnutzung erhalten werden ohne die von der spezifischen Wirtsameisenart benötigten Bedingungen zu zerstören.”

Empfehlung: keine Mahd zwischen Mitte Juni und Mitte September

Quellen:
Kosmos Schmetterlingsführer, 2016, S. 150.
https://www.bfn.de/artenportraits/maculinea-nausithous; Zitat: ebd., Hervorhebungen von mir.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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